Wir hatten schon berichtet, dass sich eine ständige Arbeitsgruppe, bestehend aus den Mitgliedern des Vorstandes und erweitert um aktive Vereinsmitglieder, gebildet hat. Hier die Schwerpunkte unseres Treffens kürzlich im Juni:

Das Vorhaben der Tiefenmessungen konkretisiert sich. Inzwischen liegt ein Angebot der Firma SPE Dredging Solutions GmbH aus Hamburg vor, die das Steinhuder Meer zuletzt 2019 vermessen hat. Umfasst ist die mietweise Überlassung der originalen Messtechnik, Einweisung unseres Personals und die professionelle Auswertung der Daten. Diese fachliche Begleitung erhöht die Aussagefähigkeit der Messungen immens und soll als Argumentationsgrundlage gegenüber den Behörden dienen. Verschiedentlich gibt es dort bereits Interesse (Amt für regionale Landesentwicklung), sich an den Kosten zu beteiligen. Darauf möchten wir eingehen und möglichst viele der an Entscheidungen beteiligten öffentlichen Stellen in die beabsichtigten Messungen – und deren Finanzierung natürlich - einbeziehen; denn umso ernster werden die Ergebnisse dann genommen. Weil auch der Zeitpunkt der Messungen wichtig ist, sollte wie 2019 im Frühjahr gemessen werden. Es läuft also tatsächlich auf den März/April 2026 hinaus. Bis dahin wollen wir möglichst viele Entscheidungsträger vom Sinn des Vorhabens überzeugen. Weil der „dickste Brocken“ der zu erwartenden Kosten das Personal und das Boot/die Boote sind, haben wir beste Argumente. Denn beides stellen wir und unsere Unterstützer wie die Wettfahrtvereinigung u.a., wodurch die Gesamtkosten erheblich reduziert werden.

Das auf der Jahreshauptversammlung angeregte Vorhaben, die Beteiligten mit ihren verschiedenen Interessen, Sichtweisen usw. auch einmal grundsätzlich zum Austausch zusammenzubringen, nimmt ebenfalls Gestalt an. In der ersten Oktoberhälfte 2025 (der exakte Termin und der Veranstaltungsort werden noch bekanntgegeben, beides befindet sich noch in der Abstimmung) werden wir eine öffentliche Info-Veranstaltung zur Zukunft des Steinhuder Meeres abhalten. Eingeladen werden – es liegt teilweise auch bereits erklärtes Interesse vor – Sebastian Lechner (CDU-Fraktionsvorsitzender im Landtag), Grant-Hendrik Tonne (Wirtschaftsminister des Landes, SPD), Herr Dr. Mehl (Institut Biota in Bützow, arbeitet derzeit am Seeentwicklungsplan 2), außerdem Vertreter der Ökologischen Schutzstation St. Meer, des Deutschen Jugendherbergswerkes (mit einer Jugendherberge in Mardorf vertreten) und der Region Hannover. Gelingt es, die Interessen so zusammenzuführen, dass allen Teilnehmern bewusst wird, wie gefährdet, aber auch wie erhaltenswert unser Meer ist? Wir und unsere (voraussichtliche) Moderatorin Sabine Steuernagel werden alles versuchen und werben schon jetzt für eine rege Teilnahme.

Das Steinhuder Schützenfest (18.-20.07.2025) rückt näher! Nach den guten Erfahrungen des letzten Jahres wollen wir wieder beim Schützenumzug am 20. Juli teilnehmen. Wir werden mit einem Torfkahn auf einem Trailer als Gefährt teilnehmen und auch durch einheitliche Kleidung erkennbar sein. Diese folgt der Steinhuder Tradition und besteht aus dem Fischerhemd mit dem passenden Halstuch. Die Kleidung wird über den Vorstand beschafft. Einige Zusagen haben wir schon, wollen uns aber stark präsentieren und brauchen noch Teilnehmer aus unseren Reihen. Es lockt zunächst für alle, die zusagen, ein Frühstück am 20.07. um 8.00 Uhr in der Kastenmangel, dann geht es los. Ein Mitgliederbrief wird noch einmal gesondert informieren und zur Teilnahme aufrufen.

Die Arbeitsgruppe, aus der hier berichtet wird, trifft sich monatlich. Wer von unseren Mitgliedern hinzukommen möchte, meldet sich bitte zuvor beim Vorstand an: vorstand@vesm.eu

Autor: Ingo Bartens

Liebe Mitglieder und Freunde des VESM,

wir möchten regelmäßig aus der Arbeit des Vorstandes und der ständigen Arbeitsgruppe berichten. In diesem Artikel befassen wir uns mit den ersten Ergebnissen unserer Vorhaben für 2025:

Die angekündigte Bepflanzung von zwei unserer drei Versuchsbecken hat inzwischen stattgefunden. Nachdem unser echter Steinhuder Meerschlamm ein Winterhalbjahr lang entwässert hat und das Sediment zurückgeblieben ist, konnte nun auch der korrekte PH-Wert von 3-4 hergestellt werden. Wir arbeiten mit drei Untergründen: Auf Schlamm mit einer Oberschicht von Torf sowie auf Schlamm mit einer Oberschicht aus Rindenmulch sind nun typische Pionier- und Niedermoorpflanzen angesetzt worden. Im dritten Becken muss vor der Bepflanzung zunächst Schlamm nachgefüllt werden. Der Dank geht an Andreas Hoffmann und Wilhelm Bredthauer mit Unterstützung von Ernst Greten.

Uns soll hiermit der Nachweis gelingen, dass der Schlamm für die Wiederherstellung der abgetorften Moorflächen im Gebiet Mardorf/Schneeren/Neustadt a.R. genutzt werden kann, um Alternativen für die teure und mengenmäßig begrenzte Lagerung in den Schlammpoldern zu haben. So könnte in Zukunft auch eine deutlich größere Menge von Meerschlamm entnommen werden (derzeit nur 40.000 – max. 60.000 m³ pro Jahr). Drückt die Daumen, dass unsere zarten Pflänzchen blühen, wachsen, gedeihen…!

Außerdem sind Kontakte zur Ingenieurgesellschaft PKE aus Buchholz hergestellt worden. Dieses Unternehmen hat 2019 die letzte gründliche Vermessung des Steinhuder Meeres vorgenommen. Wie berichtet, werden wir eine aktuelle Vermessung vornehmen, weil wir der Ansicht sind, dass der Schlamm insgesamt an Menge zunimmt und sich auch verlagert. Letzteres lässt sich auf die Verschlammung der Deipen (Tiefenrinnen im See) zurückführen und auch auf typisch menschliche Eingriffe wie z.B. die Installierung von Spundwänden an den Ufern anstatt der früheren Uferzonen, die sehr flach ausgelaufen sind. Diese und andere Veränderungen haben auch die Strömungsverhältnisse beeinträchtigt (wir haben berichtet) und bereits zu Schlammbildung an bisher nicht gedachten Stellen geführt. Hier kommt nun PKE ins Spiel, denn wir benötigen aussagekräftige Ergebnisse unserer Messungen. Man hat zugesagt, uns die originale Messtechnik zur Verfügung zu stellen und bei der Auswertung der Messungen zu unterstützen. Dennoch bedeutet das viel Arbeit für uns, es ist ein enges Raster über den See zu legen und abzufahren. Hilfe aber haben uns z.B. schon der Hannoversche Yachtclub und die Wettfahrtvereinigung zugesagt. Wir erwarten uns gewichtige Argumente für eine grundlegende Entschlammung des Steinhuder Meeres.

Zuletzt noch eine Information, verbunden mit einem Aufruf: Wir nehmen am 24. Mai 2025 am Tag der Parke im Scheunenviertel teil und präsentieren des VESM mit einem Stand.  Uns wird ein brandneuer Film über das Steinhuder Meer und die Arbeit unseres Vereins unterstützen, den Christine und Rüdiger Marwede erstellt haben. Diesen Film werden wir zeigen und das Gespräch mit Interessierten suchen. Für die Betreuung des Standes sowie den Auf- und Abbau werden insgesamt sechs Personen gesucht! Es gibt schon Zusagen, doch noch sind wir nicht voll besetzt. Der Zeitraum ist von 11 bis 17 Uhr, wir können „Schichten“ bilden. Meldet Euch beim Vorstand:

Zur Info: Der „Tag der Parke“ ist ein europaweiter Tag, an dem sich federführend in Steinhude der Naturpark Steinhuder Meer beteiligt. Es wird aber auch Vereinen und Initiativen verschiedenster Art die Möglichkeit geboten, sich zu präsentieren.

Autor: Ingo Bartens

  • Beobachtungen eines langjährigen Fischers am Steinhuder Meer

Kürzlich war Heinz Schweer zur gemeinsamen Sitzung des Vorstandes und Arbeitskreises des VESM eingeladen. Herr Schweer ist Inhaber der bekannten Steinhuder Aalräucherei und einer der nur noch vier aktiven Fischer am Steinhuder Meer. Vierzig Jahre Fischereierfahrung und Kenntnis jedes Winkels am See, davon möchten wir profitieren. Wie stellt sich aus der Sicht eines professionellen Fischers die Lage mit der Verschlammung dar?

Vor allem zwei Punkte hat unser Gesprächspartner benannt: Im Nordwesten des Meeres an der Mardorfer Seite, etwa vom letzten Steg (beim Seehotel) nach Westen führend, breitet sich eine große Schlammbank aus, die früher nicht da war. Eine zweite große Schlammbank ist im Osten (vom Neustädter Ufer aus) festzustellen, die sich ebenfalls ausbreitet und zusehends in die Deipen – frühere natürliche Tiefenrinnen, die inzwischen weitgehend mit Schlamm zugesetzt sind - eingreift. Gerade diese Schlammbank ist aus Sicht des VESM besorgniserregend, denn bei Bestehen normaler Strömungsverhältnisse würde der Schlamm durch die Tiefenströmung Richtung Westen zurücktransportiert werden, anstatt sich hier abzulagern.

Zudem geraten die Deipen vom nördlichen Ufer her unter Druck: Denn an der Kante der flachen ufernahen Zone, die Einheimischen nennen sie den „großen Well“, bildet sich ebenfalls Schlamm und verschmälert die für den See lebenswichtigen Tiefenzonen. Eine weitere, nicht so große, aber dennoch ärgerliche Schlammbank hat sich zuletzt südlich des Wilhelmstein zwischen der Inselfestung und dem Hagenburger Ufer gebildet. Unabhängig davon bestehen außerdem die schon bekannten Flachwasserzonen (z. B. vor Steinhude).

Das Fazit von Heinz Schweer lautet eindeutig: „Der Topf wird kleiner“. Zudem hat er die folgende Beobachtung gemacht: An Tagen mit viel Wind, der klassischerweise aus West/Südwest kommt, bilden sich starke oberflächennahe Rückströmungen von Osten nach Westen/Südwesten, die unmittelbar nahe dem nördlichen und südlichen Ufer verlaufen. Dies ist aus unserer Sicht leider nur konsequent, denn da die Tiefenströmung der Deipen inzwischen entfällt, muss das nach Osten getriebene Wasser zwangsläufig auf diesem Weg zurückströmen.

Die jetzige Lage muss als eine Vorstufe zur baldigen Verschlammung und späteren Verlandung unseres Steinhuder Meeres gesehen werden, darin waren sich alle Teilnehmer einig. Eine eindrucksvolle Bestätigung unseres Engagements also, die wir hier mitnehmen konnten.

Ein Beitrag von Ingo Bartens

Wer jetzt die Gelegenheit sucht, sich das herbstlich-winterliche Steinhuder Meer anzusehen, wir etwas feststellen: die Bewegung an der Oberfläche. Vielmehr der Mangel an Bewegung, denn der Wellengang hat nachgelassen. Waren früher – natürlich nur bei frischem Wind – in der Seemitte Wellen anzutreffen, die zwischen einem halben und evtl. knapp einem Meter Höhe ausmachten, so sind es auch in diesen Bereichen heute nur Wellen in einer Höhe von maximal 30, 40 Zentimetern. Der Unterschied ist enorm und Ausdruck der fortschreitenden Verschlammung und damit des flach gewordenen Wassers (man stelle sich vor, dass der Wasserspiegel an der Oberfläche zwar nicht gesunken ist, aber der Schlamm von unten her näher zur Oberfläche rückt). Die vielen Nutzer und Freunde des Meeres müssen zunehmend mit den Einschränkungen leben und manchmal kämpfen: Bei der Ausübung ihres Wassersports etwa, bei Ausflügen mit der Personenschifffahrt, dem Auswanderer etc. Unmittelbar ist die Verschlammung vor allem in den Wasserzonen vor Großenheidorn und Mardorf festzustellen.

Erfreulich ist, dass die Behörden auf das Problem aufmerksam geworden sind und etwas tun. Es wird entschlammt, auch in diesem Winterhalbjahr 2024 / 2025, vornehmlich in den benannten ufernahen Zonen, und insgesamt wird die Kapazität der Lagerflächen (die sogenannten Polder) erweitert. Dennoch sind wir der Ansicht, dass dies nicht reicht. Denn es gilt nicht nur mehr, sondern auch richtig zu entschlammen, nämlich in den früher tieferen Bereichen des Meeres, den sogenannten Deipen. Erst wenn die frühere natürliche Zirkulation des Wassers wiederhergestellt worden ist, können wir sicher sein, dass uns unser kostbares Juwel Steinhuder Meer noch lange erhalten bleibt. Dem könnte eine versuchsweise Herstellung einer einzelnen tiefen Rinne in der Seemitte vorausgehen, um sich daraus ergebende Folgerungen zu beobachten. Für ein solches Vorgehen setzen wir, die Mitglieder des VESM, uns nachdrücklich gegenüber den Behörden und politischen Funktionsträgern ein.

Mehr über den Zusammenhang zwischen den Deipen, dem Schlamm und der natürlichen Wasserzirkulation des Steinhuder Meeres bietet der Artikel „Grundlagen zur Sanierung des Steinhuder Meeres“.

Ein Beitrag von Ingo Bartens

In der Fachzeitschrift "Wasser und Abfall" ist kürzlich ein interessanter Beitrag von Prof. (i.R.) Hansjörg Küster zur Sanierung des Steinhuder Meeres erschienen.

Link zur Original-Publikation: www.springerprofessional.de/link/25334024

Mit freundlicher Zustimmung des Autors können wir Ihnen hier den Artikel als PDF anbieten:

Der geringe Wasserstand behindert die Berufsschifffahrt und den Segelsport massiv.

Der Link zum Beitrag des NDR:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Geringer-Wasserstand-Segeler-am-Steinhuder-Meer-ziehen-ab,aktuellhannover11518.html

Der Beitrag kann über den Link aufgerufen werden.

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Buergerinitiative-mahnt-Schlamm-bedroht-Steinhuder-Meer,hallonds76366.html

Wir freuen uns über den neuen Flyer zu den Aktivitäten des VESM.

... auf der neuen Internetseite des VESM. Wir freuen uns, dass Sie sich für den Erhalt des Steinhuder Meeres interessieren. Schauen Sie sich gern die Informationen auf unserer Webseite an oder lesen Sie unser Positionspapier. Am Meisten würden wir uns freuen, Sie demnächst als neues Mitglied begrüßen zu dürfen.

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