Wer jetzt die Gelegenheit sucht, sich das herbstlich-winterliche Steinhuder Meer anzusehen, wir etwas feststellen: die Bewegung an der Oberfläche. Vielmehr der Mangel an Bewegung, denn der Wellengang hat nachgelassen. Waren früher – natürlich nur bei frischem Wind – in der Seemitte Wellen anzutreffen, die zwischen einem halben und evtl. knapp einem Meter Höhe ausmachten, so sind es auch in diesen Bereichen heute nur Wellen in einer Höhe von maximal 30, 40 Zentimetern. Der Unterschied ist enorm und Ausdruck der fortschreitenden Verschlammung und damit des flach gewordenen Wassers (man stelle sich vor, dass der Wasserspiegel an der Oberfläche zwar nicht gesunken ist, aber der Schlamm von unten her näher zur Oberfläche rückt). Die vielen Nutzer und Freunde des Meeres müssen zunehmend mit den Einschränkungen leben und manchmal kämpfen: Bei der Ausübung ihres Wassersports etwa, bei Ausflügen mit der Personenschifffahrt, dem Auswanderer etc. Unmittelbar ist die Verschlammung vor allem in den Wasserzonen vor Großenheidorn und Mardorf festzustellen.


Erfreulich ist, dass die Behörden auf das Problem aufmerksam geworden sind und etwas tun. Es wird entschlammt, auch in diesem Winterhalbjahr 2024 / 2025, vornehmlich in den benannten ufernahen Zonen, und insgesamt wird die Kapazität der Lagerflächen (die sogenannten Polder) erweitert. Dennoch sind wir der Ansicht, dass dies nicht reicht. Denn es gilt nicht nur mehr, sondern auch richtig zu entschlammen, nämlich in den früher tieferen Bereichen des Meeres, den sogenannten Deipen. Erst wenn die frühere natürliche Zirkulation des Wassers wiederhergestellt worden ist, können wir sicher sein, dass uns unser kostbares Juwel Steinhuder Meer noch lange erhalten bleibt. Dem könnte eine versuchsweise Herstellung einer einzelnen tiefen Rinne in der Seemitte vorausgehen, um sich daraus ergebende Folgerungen zu beobachten. Für ein solches Vorgehen setzen wir, die Mitglieder des VESM, uns nachdrücklich gegenüber den Behörden und politischen Funktionsträgern ein.
Mehr über den Zusammenhang zwischen den Deipen, dem Schlamm und der natürlichen Wasserzirkulation des Steinhuder Meeres bietet der Artikel „Grundlagen zur Sanierung des Steinhuder Meeres“.